Noah Veraguth

Noah Veraguth

Photos: Geri Born

Leadsänger von Pegasus, frisch verheiratet und Juror bei «The Voice of Switzerland»: NOAH VERAGUTH ist zurück in der Schweiz und wohnt mit seiner Frau Sayori in einer Dachwohnung mit Aussicht auf den Zürichsee.

Vom Hauseingang führt eine enge Wendeltreppe in den obersten Stock. Die Awards an der Wand verraten, dass hier ein Musiker wohnt. Noah Veraguth, 32, öffnet die Glastür: «Hoi zäme – händers gfunde?» Hinter ihm bietet eine riesige Fensterfront einen atemberaubenden Blick auf den Zürich­ see. Genau in diese Aussicht haben sich der Leadsänger von Pegasus und seine Frau Sayori Wada, 33, bei ihrer Wohnungs­ suche auf Anhieb verguckt. Erst letztes Jahr ist das Paar von Berlin nach Küsnacht in diese 3,5­Zimmer­Dachwohnung gezogen.«Hier fühlen wir uns wohl und haben alles nach un­ seren Vorstellungen eingerichtet.» Seinen persönlichen Rückzugsort schaffte sich der Bieler in einer Ecke neben der Bibliothek. Noah setzt sich gemütlich in einen Sessel und nimmt seine Gitarre zur Hand. «Ich brauche viel weniger Platz als Sayori. Und ich muss mich ein­ schliessen können. Nur so kann ich konzentriert in meine Arbeit eintauchen.» Sayori legt ihre Malfarben für ein neues Projekt auf dem Couchtisch aus. Der Teppich dient ihr als erweiterte Arbeitsfläche. Ob Stricken, Sticken oder Illustrieren, es steht immer etwas an. Eines ihrer Meisterwerke hängt im Wohnzimmer: eine abstrakte Malerei in warmen Farben, die inein­ anderfliessen. «Das Bild habe ich vor fünf Jahren gemalt und wusste nicht, wohin damit. Jetzt hat es endlich seinen Platz gefunden.» Ausser der grossen Leinwand hängt nicht viel in der Wohnung. Ein Passfoto da, eine Zeichnung dort, Noah und Sayori mögen es eher mini­ malistisch. Um die Einrichtung kümmerte sich vor allem die gebürtige Japanerin. «Ich entscheide aber nie allein, welche Möbel wir kaufen.» Die meisten Stücke hat das frisch verheiratete Paar beim Stöbern in Brockenhäusern gefunden. «Ich bin der Fahrer. Sayori muss nur pfeifen, und wir düsen los», sagt Noah und lacht. Einzig das Sofa stammt noch von seiner alten Wohnung im Rothaus an der Zürcher Langstrasse. «Es war ein Riesenkrampf, diese Couch fünf Stockwerke runterzuschleppen. Hier haben wir sie nur von aus­ sen mit dem Kran durchs Fenster reingebracht.» Harmonierend mit den erdigen und hellen Farben, setzen viele Grünpflanzen in der Wohnung einen farbigen Akzent. «Die sind Sayoris Ding.» Für Noah war dies anfangs ungewohnt: «Meine früheren Wohnungen wirkten immer kühl.» Doch auch hier hat alles seinen Platz, und es ist blitz­ sauber. Kein Wunder, denn geputzt wird jeden Tag. «Sayori ist eine Putzfanatikerin. So jemand habe ich noch nie gesehen. Sie ist noch schlimmer als ich, right, Sayo?», fragt Noah auf Englisch. Er schmunzelt und wischt sofort die Krümel von seinem Snack vom Tisch. Die beiden Künstler haben Ende letzten Jahres still und heimlich geheiratet – nach zweieinhalb Jahren Beziehung. Für das Paar die beste Entschei­ dung. «Ich geniesse es, verheiratet zu sein. Ich fühle mich bei ihr einfach daheim», schwärmt Noah. Und der Antrag? Eine Überraschung! «Ich habe Sayori zu ihrem Geburtstag eine Karte geschenkt mit einem Datum drauf – unserem Hochzeits­ datum», erzählt Noah. «So hatte ich gar keine Möglichkeit, Nein zu sagen», sagt Sayori. «Ich wusste, dass sie Ja sagt», erwidert der glückliche Ehemann sogleich. Die Hochzeit fand in Erlen­ bach ZH statt. Anwesend waren nur seine Familie, die ihre, welche extra aus Japan anreiste, ein paar gute Freunde und die Bandmitglieder. Nachwuchs hingegen ist noch nicht geplant. «Wir wissen nicht, wo wir als Nächstes leben werden. Vielleicht in England oder Japan. Obschon, im Moment fühlen wir uns in der Schweiz sehr wohl», sagt der Musiker. «Und einen Hund werden wir uns auch erst zutun, wenn wir ein eigenes Haus haben. Sofern wir uns bis dann über die Hunderasse einig sind. Wer weiss, was die Zukunft bringt?» Vor Kurzem war Noah als Jury­Mitglied bei «The Voice of Switzerland» im Fernsehen zu sehen. Eine ganz neue Erfah­ rung: «Ich habe noch nie so viel von meiner Persönlichkeit ge­ zeigt und hatte Angst, wie die Zuschauer reagieren. Zum Glück war das Feedback positiv.» Und wenn die Abenddämmerung über dem Zürichsee einsetzt und Sayori zu ihm in seine Ecke neben dem Bücherregal sitzt, weiss Noah, er ist zu Hause.

Schweizer Illustrierte 14. April 2020

Schweizer Illustrierte 14. April 2020

Schweizer Illustrierte 14. April 2020

Schweizer Illustrierte 14. April 2020

Schweizer Illustrierte 14. April 2020

Schweizer Illustrierte 14. April 2020

«Il est impératif de changer le message qui dit d’éviter les sorties et les voyages»

«Il est impératif de changer le message qui dit d’éviter les sorties et les voyages»

Un expert de l’ETHZ tire la sonnette d'alarme sur les conséquences du confinement

Un expert de l’ETHZ tire la sonnette d'alarme sur les conséquences du confinement